Körperkontakt und Zärtlichkeiten sind ein menschliches Grundbedürfnis. Dabei darf das Kuscheln nicht unterschätzt werden, denn es ist nachweislich gut für deinen Körper und die Seele. Dies liegt vor allem daran, dass bei Berührungen und Hautkontakt Hormone ausgeschüttet werden, die unverzichtbar für viele verschiedene Funktionen in deinem Organismus sind.
Dafür reichen alleine schon 15 Minuten am Tag körperliche Nähe aus, um die positiven Wirkungen auf den Körper wahrzunehmen. Aber nicht nur ausschließlich vom Kuscheln werden diese ausgelöst, sondern auch ein zärtliches Streicheln über die Hand, eine Umarmung oder ein aufbauendes Klopfen auf die Schulter können Auslöser sein.
In diesem Beitrag werde ich dir erklären, wie dein Körper auf Kuscheln reagiert und warum kuscheln so gesund ist. Von daher kannst du ruhig öfter unter der Kuscheldecke bleiben und die Zeit genießen!
Das passiert beim Kuscheln
Sobald ein Mensch berührt wird, wird dieser Reiz von den Berührungssensoren in der Haut wahrgenommen. Diese Informationen werden dann über die Nervenfasern an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn reagiert auf diese Information, indem es zum Beispiel Dopamin und Oxytocin ausschüttet.1Dieser Prozess wird hier beschrieben.
Oxytocin wird dafür im Hypothalamus gebildet und stellt ein Neurohormon dar, welches die Aktivitäten bestimmter Gruppen von Nervenzellen verändert. Dopamin hingegen ist ein erregend wirkender Neurotransmitter des zentralen Nervensystems und wirkt sich dabei ebenfalls positiv auf deine Gesundheit aus.
Diese positiven Effekte hat kuscheln auf deine Gesundheit!
1. Verstärkung der Bindung
Das Hormon Oxytocin ist dafür bekannt, dass es die Bindung, Zuneigung und das Vertrauen zu anderen Personen (aber auch zu Haustieren) erhöht. Dabei kann es sich also um die Nähe zu deinen Eltern, Kindern, deiner besten Freundin/deinem besten Freund, deinem Partner oder deinem Hund handeln. Aber wie gesagt, nicht nur speziell beim Kuscheln wird dieses Hormon ausgeschüttet, sondern auch bei Körperkontakt jeglicher Art, z.B., wenn eine Mutter ihr Kind stillt.
2. Besserer Schlaf und Entspannung
Neben der erhöhten Zuneigung hat das Hormon Oxytocin auch eine beruhigende und entspannte Wirkung, indem wir uns geborgen fühlen. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass wir einen besseren und wohltuenderen Schlaf bekommen und speziell besser einschlafen können, da wir so entspannt sind.
3. Senkung des Pulsschlags und Blutdrucks
Die beruhigende Wirkung zeigt sich auch in deiner Herzfrequenz und dem Pulsschlag.2Das bestätigt dieser Beitrag. Studien fanden dabei heraus, dass beim kurzzeitigen Austausch von Zärtlichkeiten der Herzschlag zwar vermutlich aufgrund der Aufregung ansteigt, aber bei regelmäßigen kuscheln hingegen der Pulsschlag gesenkt wird. Mit kuscheln entlastest du also dein Herz-Kreislauf-System und schonst generell das Herz. Dies wird zusätzlich dadurch unterstützt, dass bei körperlicher Nähe auch dein Herz selber beginnt, Oxytocin zu produzieren.
4. Stressabbau und Verringerung der Ängste
Die bereits positiven Auswirkungen auf deinen Körper sorgen ebenfalls dafür, dass Stress abgebaut und Ängste verringert werden. Dies ist auf ein Zusammenspiel der verschiedenen Botenstoffe zurückzuführen.
5. Stärkung des Immunsystems
Neben Oxytocin und Dopamin werden noch andere Botenstoffe ausgeschüttet, die dein Immunsystem stärken. Gleichzeitig erweitern sich durch die Wärme des Kuschelns die Blutgefäße im Körper, sodass die Durchblutung erhöht und damit die Sauerstoffversorgung verbessert wird. Aber nicht nur die Sauerstoffversorgung, sondern auch die Versorgung von Abwehrzellen wird dadurch erhöht. Auf diese Weise stärkst du dein Immunsystem enorm und kannst Viren leichter abwehren.
6. Regulierung der Adrenalin-Ausschüttung
Adrenalin ist ein Hormon, welches dein Körper unter Stress auf einen Kampf oder die Flucht vorbereitet, wodurch du leistungsfähiger bist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es die Blutzufuhr zu lebensnotwendigen Organen wie Herz, Lunge und Gehirn erhöht und zu anderen Organen hemmt.3Wie das funktioniert, zeigt dieser Beitrag. Wenn wir nun kuscheln und entspannt sind, kann dein Körper diese Ausschüttung besser regulieren. Auf diese Weise spart er energiezehrende Rückstände ein.
7. Es macht süchtig
Studien haben herausgefunden, dass kuscheln süchtig macht. Dies liegt ebenfalls an den Hormonen, die ausgeschüttet werden. Denn beim Kuscheln wird im Gehirn das Belohnungsareal aktiviert, welches bei anderen Süchten wie bspw. einer Drogensucht auch angesprochen wird. Beim Kuscheln hingegen musst du keine Angst haben, denn eine Überdosis davon gibt es nicht.
8. Verbesserung deines allgemeinen Wohlbefindens
Die Ausschüttung der Hormone hat auch den Vorteil, dass sie uns glücklich macht. Denn Dopamin ist ein Glückshormon, welches uns in gute Stimmung versetzt. Dies wird des Weiteren dadurch begünstig, indem man nicht nur kuschelt, sondern sich auch gegenseitig streichelt. Denn diese Handlung setzt gleichzeitig den Botenstoff Serotonin frei. Dieser beeinflusst neben anderen Prozessen im Körper auch unsere Stimmung und Emotionen positiv, sodass es umgangsprachlich auch als Glückshormon beschrieben wird. 4Das und weitere Informationen zu Serotonin findest du auch in diesem Beitrag.