Lipödem erkennen und behandeln

Lipödem erkennen und behandeln

Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, von der schätzungsweise 3 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind.1Das zeigt dieser Beitrag. Die erkrankten Patienten klagen dabei über schmerzhafte, vermehrte Fettansammlungen, die an verschiedenen Körperregionen auftreten.

In den meisten Fällen lassen sich aber vor allem Fettansammlungen an den Beinen beobachten, hingegen etwa bei jedem dritten Erkrankten auch die Arme betroffen sind. Durch die Erkrankung müssen die Betroffenen erhebliche Einschränkungen im Privatleben, im Beruf und in ihrer Freizeit hinnehmen. Aus diesem Grund fragen sich diese Menschen: Wie kann ich Lipödem behandeln?

Dieser Frage werden wir in diesem Beitrag auf den Grund gehen und dir weiterhin erklären, wie du Lipödem erkennen kannst.

 

Lipödem: die Beschreibung

Wie bereits gesagt, handelt es sich bei Lipödem um eine Erkrankung, bei der eine überproportionale Vermehrung von Fettgewebe an den Extremitäten stattfindet. Dies passiert unkontrolliert und zum Beispiel an den Oberschenkeln, Hüften, Armen oder am Po. Aufgrund der entstehenden Optik wird die Erkrankung daher auch im Volksmund als „Reiterhosenphänomen“ beschrieben.

Die Krankheit kann dabei in verschiedene Stadien unterteilt werden2Das zeigt dieser Beitrag., je nachdem wie weit die Krankheit vorangeschritten ist. Das sind Folgende:

  • Sta­dium I: Die Haut­ober­flä­che ist noch glatt, das Unter­haut­fett jedoch ver­dickt und die Fett­struk­tur fein­kno­tig.
  • Sta­dium II: Mittlerweile ist die Haut­ober­flä­che bereits uneben und die Fett­struk­tur weiterhin grob­kno­tig.
  • Sta­dium III: Nun ist das Gewebe här­ter und Fett­lap­pen werden sichtbar.
  • Sta­dium IV: Jetzt bildet sich zusätzlich ein Lipolymphödem, welches eine Transportstörung der Lymphgefäße beschreibt. Diese Störung entsteht, da das Lymphsystem die im Gewebe bleibende Flüssigkeit aufgrund der ständigen Belastung knockoff rolex datejust ladies rolex calibre 2671 m279138rbr 0019 10 5mm nicht mehr abtransportieren kann und sich die Flüssigkeit deshalb staut. Dadurch zeigen sich nun knotenartigen Verdickungen.

Warum Lipödeme genau auftreten bzw. welche Ursache hinter den vergrößerten Fettzellen steckt, ist leider noch nicht geklärt. Da jedoch nur Frauen von der Erkrankung betroffen sind, geht man von einer hormonellen Veränderung aus. Gleichzeitig begünstigen die Gene die Krankheit, denn in rund 60% der Fälle sind auch andere Familienmitglieder betroffen.

 

So erkennst du Lipödeme

Heutzutage gibt es leider kein Untersuchungsverfahren, bei dem man Lipödem eindeutig zuweisen kann. Die Diagnose erfolgt lediglich im Rahmen einer körperlichen Untersuchung beim Arzt. Entscheidend sind hier die Blickdiagnose und die übereinstimmenden Symptome mit dem Krankheitsbild.

Dementsprechend kannst du auch den Verdacht auf Lipödem anhand deines Erscheinungsbildes und der Symptome festhalten. Neben den Symptomen, die aus dem Verlauf der Erkrankung ersichtlich werden, kann es noch zu folgenden Anzeichen kommen3Diese Symptome werden auch hier aufgeführt.:

  • Ungleiche Fettgewebsansammlungen an den Extremitäten, die sich z.B. am Oberschenkel, Unterschenkel und in der Knieregion bis zum Knöchel ansammeln
  • Symmetrische Schwellungen
  • ggf. auch Fettpolster am Ober- oder Unterarm, teilweise auch am gesamten Arm
  • Infektionen in den Hautfalten
  • Weiche, knotige Haut und typische Dellen
  • Neigung zu Besenreisern und Blutergüssen
  • Schwere- und Spannungsgefühle
  • Schmerzen bei Berührungen der betroffenen Körperteile

Wenn du einige dieser Symptome an dir wiedererkennst, leidest du ggf. unter einem Lipödem. Vor allem typisch für die Erkrankung ist aber, wie bereits erklärt, dass die Fettverteilung zu den angrenzenden Körperbereichen stark abweicht und so z.B. die Füße und Hände nie betroffen sind. Dort hört oftmals die Fettgewebsansammlung abrupt auf.

 

Lipödem behandeln: So geht’s

Bei Lip- oder Lymphödemen wird vor allem die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) empfohlen, welche die auftretenden Komplikationen vermindert. Die KPE umfasst dabei manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Hautpflege sowie Bewegung und Selbstmanagement. Diese Punkte wollen wir dir nun vorstellen, dir aber auch andere hilfreiche Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.

Kompressionstherapie und Lymphdrainage

Besonders beim Sport (aber auch im Alltag) sollten Betroffene darauf achten, Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen zu tragen. Denn eine Kompression unterstützt deine Muskeln, Venen und dein Lymphsystem dabei, dass dein Blut in Richtung des Herzens fließen kann. Gleichzeitig kann die Lymphflüssigkeit zu den Lymphknoten besser transportiert werden. Langfristig wirst du so weitere Komplikationen der Fettverteilungsstörung vermindern können.

 

Haut- und Nagelpflege

Eine intensive Hautpflege ist für Lipödem-Betroffene ein wichtiger Teil der Therapie, denn besonders durch das ständige Tragen der Kompressionsstrümpfe wird die Haut sehr stark beansprucht. Gleichzeitig funktioniert der Abtransport der Nährstoffe nicht mehr einwandfrei, wodurch die Haut trocken und rissig wird. Um deiner Haut etwas Gutes zu tun, solltest du sie daher regelmäßig mit Body Lotions, die einen erhöhten Feuchtigkeitsanteil besitzen, eincremen.

Neben der Hautpflege ist aber auch die Nagelpflege von Bedeutung. Denn bereits minimal längere Nägel können kleine Wunden oder auch Risse in der sehr beanspruchten Haut entstehen lassen. Achte daher auf gepflegte Nägel, die du regelmäßig schneidest und suche die Nägel gelegentlich nach Ecken/ Kanten ab.

 

Bewegungstherapie

Bewegungstherapie gegen LipödemZwar kann man durch exzessiven Sport die Fettverteilungsstörung nicht aufhalten, dennoch kann man mit Sport die Symptome lindern und den Betroffenen damit eine höhere Lebensqualität schenken. Auch verhindert sportliche Aktivität, dass weitere Fettpölster entstehen. Die Chance, zu einem Lipödem noch ein sekundäres Lymphödem zu entwickeln, wird damit auch reduziert.4Das beschreibt auch die Ofa Bamberg. Dementsprechend ist Sport eine gute Vorbeugungsmaßnahme in der Vorstufe eines Lipödem, aber auch gleichzeitig hilfreich, wenn die Erkrankung weiter fortgeschritten ist.

Bei Bewegung bzw. beim Sport wird vor allem Ganzkörper- und Ausdauertraining empfohlen, welches die Gelenke schont. Dazu gehört vor allem:

  • Trampolinspringen: Trampolinspringen hat den Vorteil, dass du beim Hüpfen deine gesamte Muskulatur stärkst, deine Fettverbrennung erhöhst und gleichzeitig deinen Lymphfluss anregst.
  • Faszientraining: Bei Lipödem kommt es oft zu einem gestörten Lymphabfluss, wodurch auch die Faszien verkleben, die einen Teil des Bindegewebes darstellen. Solch ein verklebtes Fasziengewebe verursacht bei den Betroffenen zusätzlich Schmerzen. Mit beispielsweise einem Faszienroller zur Selbstmassage kannst du das Fasziengewebe wieder lockern. 
  • Wassersport: Sport im Wasser hat den Vorteil, dass es deine Gelenke schont und gleichzeitig recht effektiv ist, um dein Gewicht zu reduzieren. Denn dein Körpergewicht ist im Wasser auf ein Minimum reduziert, wodurch du die Belastung verringerst. Zu passenden Wassersportarten gehört z.B. Aqua Cycling, Aqua Fitness, Aqua Walking, Schwimmen oder Wassergymnastik.
  • Nordic Walking: Das schnelle Gehen mit den Stöckern ist gelenkschonend und trainiert sämtliche Muskelgruppen, wie die Arme und Beine, die häufig von der Erkrankung betroffen sind. Durch den Sport wird das Gewebe besonders an den Stellen gefestigt und die Komplikationen eines Lipödems reduziert.
  • Sport mit dem Crosstrainer: Anstatt joggen zu gehen, solltest du schonendes und effektives Ausdauertraining auf einem Fitnessgerät machen. Denn diese Bewegung trainiert deine Beine, Arme, deinen Bauch als auch dein Gesäß, welche Körperteile bei der Erkrankung besonders beansprucht werden.
  • Wechseldruck-Training: Es gibt spezielle Trainingsgeräte, welche mit Über- und Unterdruck arbeiten. Dabei wird dein Gewebe einem Vakuum ausgesetzt, wodurch gleichzeitig die Durchblutung angeregt wird. Dieses spezielle Training eignet sich bei Lipödem besonders.

 

Selbstmanagement bei Lipödem

Eine geeignete Organisation im Alltag und ein gewisses Maß an Selbstmanagement ist für Betroffene der Krankheit sehr wichtig, um ein Bewusstsein für die Erkrankung zu entwickeln und ein selbstverantwortliches Verhalten zu erlernen. Denn die notwendige Therapie bei Lipödem ist zeitintensiv, da du diese dein gesamtes Leben durchhalten musst und hier deshalb Disziplin gefragt ist.

Um solch ein Bewusstsein zu bekommen und im Alltag mit der Krankheit besser klarzukommen, solltest du zum Beispiel Schulungen besuchen, bei denen du die Funktionsweise des Lymphsystems erklärt bekommst. Auch ist es wichtig, dass du alle Fragen über die Krankheit stellen kannst, dich mit Themen wie passende Hautpflege-Produkte auseinandersetzt oder auch Selbstbandage übst, um langfristig mit der Krankheit zurechtzukommen.

Mit der gewonnenen Einsicht und dem verbesserten Verständnis für die Krankheit kannst du deinen Alltag besser managen und deine Lebensqualität steigern, genauso wie es zu einem verbesserten Krankheitsverlauf führen kann.

 

Operative Behandlung

Mit einer Fettabsaugung, die auch als Liposuktion bezeichnet wird, kann man das krankhafte Unterhautfettgewebe an z.B. den Armen und Beinen reduzieren. Dafür werden die vielen Fettzellen einfach schonend und sanft unter Vollnarkose abgesaugt, wodurch sich dein Gewebeumfang und deine Einlagerung verkleinern. Bei einem Eingriff können je nach Fettverteilung pro Operation bis zu 8 Liter Fett entnommen werden, wodurch Betroffene wieder ein selbstbewusstes Körpergefühl erlangen.

Leider übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen den Eingriff jedoch in der Regel nicht, weshalb dies je nach Aufwand kostspielig werden kann5Siehe hier einige Informationen zu einem operativen Eingriff.. Falls dich diese Behandlungsmöglichkeit am meisten anspricht, informiere dich dabei bitte bei einem Fachmann.

 

Tipps für den Alltag

Neben den Behandlungsmöglichkeiten gibt es noch weitere Tipps, die die Beschwerden eines Lipödem im Alltag erträglicher machen. Dafür empfehlen wir dir Folgendes:

  • Trage locker sitzende Kleidung und flache Schuhe! Denn wenn du locker sitzende Kleidung und bequeme, flache Schuhe trägst, wird dein Gewebe nicht noch zusätzlich belastet. Gleichzeitig empfiehlt es sich, keine engen Gürtel oder BHs zu tragen.
  • Stelle bei Bedarf deine Ernährung um! Da Lipödeme nicht durch Übergewicht entstehen, nützen Diäten oder Abnehmkuren nichts. Dennoch wirkt sich, wie bereits gesagt, eine Gewichtsreduktion positiv auf deine Beschwerden auf, da die Belastung auf deinen Körper damit verringert werden kann. Wenn du also auch unabhängig von der Erkrankung an Übergewicht leidest, kannst du deine Beschwerden mit einer gesunden Ernährung verbessern.

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